„Die Novellierung des Landesgleichstellungsgesetzes ist dringend notwendig”, mahnte Carmen Tietjen, Arbeitsbereich Frauenpolitik des DGB-Bezirks NRW, und leitete da-mit ein zentrales Thema der GEW-Landesfrauenkonferenz ein. Auch das jüngst gestartete Projekt „Genderbericht” stand im am 31. März 2014 in Bochum im Fokus.

Bereits im Wahlprogramm vor genau zwei Jahren hatte sich die SPD NRW vorgenommen, „die Gleichstellung von Männern und Frauen weiter voranzubringen”. Der rot-grüne Koalitionsvertrag verlangt ein Landesgleichstellungsgesetz (LGG), das die Durchsetzungskraft für eine aktive Frauenförderung erhöht und zu einem effektiven Instrumentarium wird. Die Stellung der Gleichstellungsbeauftragten soll damit gefestigt sowie der Unterrepräsentanz von Frauen in Führungspositionen und Gremien entgegengewirkt werden.

Gleichstellungsgesetz braucht klare Regeln

Nach Auffassung von Carmen Tietjen ist die Novellierung des LGG ein dringend notwendiges gesetzliches Vorhaben, da trotz seines fünf-zehnjährigen Bestehens eine Gleichstellung von Frauen und Männern im öffentlichen Dienst immer noch nicht erreicht ist. Das zeigt ein Blick auf Themen wie Teilzeit, Vereinbarkeit von Familie und Beruf und Entgeltgleichheit eindringlich. „Das LGG ist für die Frauenförderung zwar ein Meilenstein gewesen, aber im Bildungs- und Schulbereich zeigen sich weiterhin Schwachstellen”, betonte Dr. Ilse Führer-Lehner, Bildungsreferentin der GEW NRW und für den Vorstandsbereich Frauen zuständig.
Über diese Schwachstellen diskutierten die delegierten Frauen aus den Untergliederung engagiert: So brauchen zum Beispiel Ansprechpartnerinnen für Gleichstellungsfragen klare gesetzliche Regelungen, Entlastungsstunden und ausreichende Qualifizierungsmaßnahmen, um die zunehmende Aufgabenfülle bewältigen zu können. Einigkeit be-stand darin, dass es Zeit sei für ein LGG mit Zähnen, wie es bereits im März 2011 Barbara Steffens, Ministerin für Gesundheit, Emanzipation, Alter und Pflege, im nds-Interview angekündigt hatte. Gleichstellungsregelungen funktionieren offenbar nur dann, wenn sie mit spürbaren positiven wie negativen Konsequenzen einhergehen.

Frauenbewegte Jahrzehnte

Unterstützung erhält die GEW NRW für ihr Projekt „Genderbericht” vom Hauptvorstand: Frauke Gützkow, Leiterin des dortigen Vorstandsbereichs Frauenpolitik, blickte während der Delegiertenversammlung auf frauenbewegte Jahrzehnte in der GEW zurück. Gender Mainstreaming soll Wirklichkeit werden! Erkenntnisse der Geschlechterforschung ermöglichen, die GEW weiter aktiv mitzugestalten. Mit großem Interesse wird daher vom Hauptvorstand das NRW-Projekt begleitet, das den Teilnehmerinnen von der Projektberaterin Susanne Dalkmann vorgestellt wurde: „Junge Frauen in ihrem gewerkschaftlichen Engagement zu unterstützen ist nur ein Ziel unseres Vorhabens”.

Jutta Britze, Leitungsteam Frauenausschuss der GEW NRW

Quelle: nds 4-2014, S.32


 

Für den Kreisverband Viersen nahm Heidi Wanke an der Konferenz teil. Vielen Dank!